Makramee Traumfänger beim Knoten-Dienstag
Astrids Atelier

Warum ich Makramee so liebe…​

Wenn beim Einschlafen die Gedanken um die Arbeit kreisen, beim Kochen die Kinder anfangen zu streiten oder bei der Arbeit die noch unvollständige Einkaufsliste im Kopf rum spukt, dann würde ich mich am liebsten zweiteilen. Kennst du solche oder ähnliche Situationen? Der nächste Kindergeburtstag hier, der Wochenendbesuch dort und eigentlich wollte ich schon lange mal wieder eine Runde Laufen gehen. Ich hetze von A nach B. Ich habe tausend Dinge gleichzeitig im Kopf. Und, obwohl ich die ganze Zeit zu tun hatte, muss ich am Ende des Tages manchmal echt überlegen, was ich eigentlich gemacht und erreicht habe. Ich brauche daher eine Möglichkeit zur Ruhe zu kommen. Ganz bewusst und langsam zu arbeiten.

“Du malst doch so gern! Versuch’s doch mal mit Journaling” empfahl mir eine gute Freundin.
Für alle, die es nicht wissen: Beim Journaling führt man eine Art Tagebuch. Ob täglich oder wöchentlich ist eigentlich egal. Wichtig ist nur, regelmäßig. Man schreibt auf, wofür man dankbar ist, welche Ziele man hat, was man erlebt hat, was einem Freude, Trauer oder Wut bereitet. Wie in einem Tagebuch eben, nur etwas strukturierter. Und viele verbinden es mit einer kleinen Kreativeinheit, um sich noch bewusster zu entspannen. Da ich so gerne aquarelliere und lettere, dachte ich, dass das wirklich mein Ding sein könnte. Aber gerade in den Momenten, in denen ich kreativ werde, lasse ich meine Gedanken vollkommen abschweifen. Nur meine Hände und mein Kunstwerk sind wichtig. Es ist nicht wichtig, ob ich das heute oder morgen mache. Und es ist nicht wichtig, welche Gedanken ich mir dabei mache. Aber genau das ist es, was das Journaling eigentlich ausmacht. Sich ganz bewusst Zeit für seine Gedanken zu nehmen.

“Dann wäre auf jeden Fall Joggen was für dich!” meinte meine Freundin, als ich ihr von meinem Misserfolg mit dem Journaling berichtete.
Eigentlich hatte sie recht. Beim Sport kann ich selbst entscheiden, ob ich den Geräuschen der Natur folge oder mich mit fetziger Musik anständig auspowern will. Ich geh gerne mal eine Runde Joggen, Schwimmen oder Fahrradfahren. Bewegung tut mir gut. Ganz besonders draußen in der Natur. Ich liebe den Wald, die Sonne und die Bergluft. Aber eine gewisse Regelmäßigkeit wäre beim Sport doch von großem Vorteil, um nicht total aus der Puste zu geraten und um ein bisschen besser zu werden. Das halte ich leider nie besonders lange durch 😉

Denn ich war schon immer viel lieber kreativ.
Beim Makramee kann ich selbst bestimmen, wann ich knüpfe und wieviel Freiraum ich meinen Gedanken heute geben möchte. Ob es ganz still ist, ob ich nebenbei Musik höre, ob der Fernseher läuft oder (m)ein Mann neben mir sitzt, macht einen riesengroßen Unterschied. Ich kann mich zurückziehen und die Zeit völlig vergessen oder in geselliger Runde quatschen und quasi nebenbei knüpfen. Aber ich entscheide, wonach mir heute ist.

Am besten dabei ist der “Kreativen Flow”.
Der Weg ist das Ziel. So abgedroschen, dieses Zitat des chinesischen Philosophen Konfuzius ist, so sehr trifft es immer noch auf viele Bereiche des Lebens zu. Ganz besonders im Kunsthandwerk. Meditation, Gestaltungsspielraum, Ausgleich, Entschleundigung, all das erlebe ich während der kreativen Arbeit mit Garn und Holz. Ich brauche keinerlei Maschinen, nur meine eigenen Hände. Und die bewegen sich auf ihre ganz eigene Weise. Meine anders als deine. Die Zeit ist unwichtig, der Ort ist unwichtig, der Alltag ist unwichtig, das Chaos ist unwichtig. Und plötzlich erhalte ich die besondere Belohnung und darf (m)ein fertiges Kunstwerk bestaunen! Das liebe ich sehr.

Die Welt ist bunt. Makramee auch!
Glücklicherweise hat jeder seine eigenen Vorlieben! Aber vielleicht konnte dich diese kleine Anekdote zu mir und meiner Reise zu Makramee überzeugen, es einmal auszuprobieren? Schau gerne mal, bei meinen Workshops vorbei! Die sind fast alle auch für Anfänger geeignet.

Ich würde mich freuen, wenn ich dich auch für die alte Knotenkunst Makramee begeistern darf.
Astrid

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert